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Mag. Martin Glashüttner

Ich berate seit 20 Jahren Organisationen zu Gesundheitsförderung, Fehlzeiten und OE-Themen! Meine Projekte wurden mit zahlreichen Gütesiegeln und dem 1.Preis für Gesundheitsförderung ausgezeichnet und ich kann nachweisen, dass jeder in Fehlzeitenmanagement investierte €uro mehrfachen Return on Investment bringt!

Welche Kosten entstehen durch Krankenstände?

Wer wegen einer Krankheit oder eines Unfalls seinen Beruf nicht ausüben kann, kann in Krankenstand gehen. Für einen Krankenstand ist notwendig, dass ein Arzt oder eine Ärztin die Krankheit und die damit verbundene Arbeitsunfähigkeit feststellt. (Quelle: gesundheitskasse.at )

Nicht immer ist im Unternehmen klar, welche Kosten durch erkrankte Mitarbeiter:innen und somit Krankenstände entstehen. Dass neben direkten Kosten in Form von Lohnfortzahlungen auch indirekte Kosten, z.B. Ausfall von Wertschöpfung, Vertretungskosten, Qualitätseinbußen, eine Belastung für das Unternehmen sein können, wird oftmals erst bewusst, wenn es bereits zu spät ist. In diesem Blogartikel geben wir eine detaillierte Übersicht über potenzielle und allzu reale Kosten, die aufgrund von Mitarbeiterausfällen entstehen sowie aufschlussreiche Statistiken und Zahlen der letzten Jahre zu Krankenständen in Österreich. Mit diesem Wissen erhalten Sie bereits mehr Planbarkeit und können präventive Maßnahmen zum Wohle Ihres Teams ergreifen.

Was sind Krankenstandstage?

Als Krankenstandstage bezeichnet man die Anzahl, der im Laufe eines Jahres durch Krankheit, Unfall oder stationären Kur-(Erholungs-,Reha-)aufenthalt bedingten Ausfallzeit.

Wie hoch waren Krankenstandstage im Jahr 2019 / 2020 in Österreich?

Die durchschnittlichen Krankenstandstage eines bzw. einer Angestellten beliefen sich im Jahr 2019 auf 13,3, während diese Zahl im Jahr 2020 12,7 betrug.

Von den 3,72 Millionen unselbständig Beschäftigten in Österreich (2019) sind aber rund 30-35% gar nicht im Krankenstand (diese Fälle umfassen auch die nicht ärztlich bestätigten Krankenstandstage) gewesen.

Den anteilig größten Teil der Krankenstandstage betrifft die Gruppe der Langzeitkranken (>43 Tage). Hier verursachen 3,4% der Fälle rund 39 % aller Krankenstandstage. Hinzu kommt noch die Gruppe der länger oder häufiger Erkrankten mit 30-43 Tagen, die wir auf rund 2,8% aller Fälle schätzen – diese Gruppe verursacht nach unserer Schätzung weitere 14% aller Krankenstandstage. Das bedeutet vereinfacht und gerundet dargestellt: ca. 6% der Beschäftigten verursachen 50% aller krankenstandsbedingten Kosten!

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  • Welche Kosten belasten Betriebe und Wirtschaft unmittelbar?
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Wann spricht man von Langzeitkrankenstand? 

 Ein Langzeitkrankenstand wird definiert als Mitarbeiter-Ausfallzeit ab 43 Tagen und länger. 

Folgende Grafik veranschaulicht Krankenstände und -tage nach Dauer und Fällen im Jahr 2019 in Österreich: 

Fehlzeitenreport 2019

Zum Vergleich: Sogenannte Kurzzeitkrankenstände bis 3 Tage machen 41,7% aller Krankenstände aus und 6,8% aller Krankenstandstage 

Was bedeutet die Erkrankungsquote?

Die Erkrankungsquote ist der Anteil der Versicherten, die im Laufe eines Kalenderjahres mindestens einmal im Krankenstand waren. Laut statistik.at schwankte die Erkrankungsquote im vergangenen Jahrzehnt zwischen 60 % und 65 %.

Dies bedeutet, dass jährlich etwa sechs von zehn Versicherten mindestens einmal wegen Krankheit oder Unfall als arbeitsunfähig gemeldet sind.

Was bedeutet Entgeltfortzahlung?

Entgeltfortzahlungen, auch Lohnfortzahlung, sind Fortzahlung des Arbeitsentgelts bei krankheits- oder unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit eines bzw. einer Arbeitnehmer:in. Die Regelungen sind im Entgeltfortzahlungsgesetz festgehalten.

Mehr zum Thema Entgeltfortzahlungen erfahren Sie in unserem Blogartikel „Entgeltfortzahlungen im Krankenstand in Österreich“.

Wie hoch sind die Kosten für Entgeltfortzahlung in Österreich für Arbeitgeber?

3,5 Mrd. € an Entgeltfortzahlungen zahlten die Arbeitgeber:innen in Österreich 2019 laut Schätzungen des Sozialministeriums. Weitere 844 Mio. € wurden von den Sozialversicherern in Form von Krankengeld ausbezahlt. Damit beliefen sich die direkt zuordenbaren Krankenstandskosten in Summe auf 4,3 Mrd. € oder 1% des BIP. Zusätzlich zu den Lohnersatzkosten entstehen indirekte betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 0,9% bis 1,8% des BIP (das sind weitere rd. 3-6 Mrd. €).

Auf einzelne Beschäftigte herunter gebrochen ergibt sich dadurch:

6 % aller Beschäftigten verursachen beinahe 2 Mrd. € an Kosten für Entgeltfortzahlung und weitere rund 2.33 Mrd € an Folgekosten für Betriebe und Volkswirtschaft.

Alleine die Kosten für Entgeltfortzahlung belaufen sich somit nach unserer Berechnung im österreichischen Durchschnitt auf rund € 6000,- pro Mitarbeiter:in mit Krankenständen mehr als 30 Tagen pro Jahr. Dazu kommen noch einmal Kosten in gleicher Höhe für Wertschöpfungsverluste am Arbeitsplatz – in Summe also rund € 12.000,- pro Jahr.

Da Langzeitkrankenstände überwiegend bei älteren Mitarbeiter:innen auftreten, ist hier auch das Lohnniveau entsprechend höher und dementsprechend auch die Kosten, die bei mehrjährigem Auftreten auch jährlich anfallen.

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Beispiel: Berechnung der verursachten Kosten durch Krankenstände

Für einen durchschnittlichen erfahrenen Facharbeiter mit einem Bruttogehalt von ca. € 3.300,- (KV allg. Gew./VWGr.4/>10J Berufserfahrung) beträgt alleine die Entgeltfortzahlung bis zu € 11.500,- pro Dienstjahr – dazu kommen noch die Wertschöpfungsverluste in ähnlicher Höhe.

Zum Beipsiel kostet eine vergleichbare Personalleasingkraft als Vertretung für den gesamten Zeitraum (nicht nur die Entgeltfortzahlungsperiode) rund € 4900,- pro Monat. Das bedeutet, dass für diesen Facharbeiter die krankenstandsbedingten Kosten, inklusive Wertschöpfungsverlusten, rund € 23.000,- pro Jahr betragen.

Diese Berechnung lässt, trotz einiger Schwankungsbreiten in Bezug auf Altersgruppen, Branchen, Konjunkturzyklen und nicht zuletzt eine eventuelle Pandemie aber schon klar erkennen:

  • Unser größtes Potential zur Einsparung von direkten fehlzeitenbedingten Kosten besteht in dieser Gruppe der Langzeit– oder längeren bzw. häufigen Krankenstände.
  • Der größte Bedarf an betrieblicher Unterstützung für MitarbeiterInnen mit gesundheitlichen Problemlagen findet sich ebenfalls in dieser Gruppe.

Fazit

Die verursachten Kosten für längere Krankenstände setzen sich aus direkten Kosten (z.B. Entgeltfortzahlung, Krankengeld), indirekten Kosten (z.B. Wertschöpfungsverluste wie Umsatzentgang, Überstunden und Kosten der Überforderung bei Kolleg:innen oder Kosten für Personalleasing) und Folgekosten (z.B. Know How Verlust, erneutes Recruiting) zusammen.

In der Quantifizierung stellt sich oft eine Gleichverteilung der drei Bereichen heraus – mit dem einen Unterschied: unmittelbar messbar sind oft nur die direkten Kosten, die indirekten und Folgekosten werden bei der Bewertung oft außer Acht gelassen.

Eine effiziente Lösung bietet im Fehlzeitenmanagement an. Mit einem ROI von 294 % (laut unserem laufenden Projektcontrolling) rentiert sich der Mitteleinsatz für Fehlzeitenmanagement oft bereits im ersten Jahr. Die Know-how Sicherung im Betrieb und der motivierte Einsatz Ihrer Mitarbeiter:innen zeigt sich nachhaltig in gesteigerter Produktivität und im Unternehmenswachstum.

Bei Interesse können Sie auch gerne einen Termin mit uns vereinbaren. In einem unverbindlichen Erstgespräch beraten wir Sie zu Ihrem Mehrwert mit Fehlzeitenmanagement. Gemeinsam finden wir heraus, welches Potenzial für Ihr Unternehmen besteht und wie Sie Kosten ab sofort senken können. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

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